Geschichte

Zur Entstehungsgeschichte des Wing Tzun existieren verschiedene Überlieferungen. Inwieweit diese den Tatsachen entsprechen, kann aufgrund fehlender wissenschaftlicher Belege nicht mehr überprüft werden.

Entwickelt wurde das Kung Fu-System Wing Tzun vor ca. 300 Jahren.

In der am weitesten verbreiteten Version der Entstehungsgeschichte wird beschrieben, dass die buddhistische Nonne Ng Mui ein Kampfsystem für körperlich Unterlegene entwickelte, das mit der kraftvollen Shaolin-Kampfkunst der Mönche konkurrieren konnte. Sie schuf ein System nach dem Taoistischen Prinzip des Nachgebens und konnte sich so gegen körperlich überlegene Kung Fu-Kämpfer erfolgreich zur Wehr setzen.

Wesentliche Merkmale der Kampfkunst Wing Tzun sind die Nutzung der ankommenden Kräfte, Ökonomie und natürliche Bewegungen.

Ihr Wissen gab Ng Mui an ein Mädchen weiter, das sich gegen einen lokal ansässigen Kämpfer zur Wehr setzen musste, der sie immer wieder bedrängte. Dieses Mädchen hieß Yim Wing Tzun und war ihre erste Schülerin.
„Yim Wing Tzun“ ist deshalb auch die Namensgeberin des Systems. Wörtlich übersetzt bedeutet Wing Tzun „Schöner Frühling“ oder „Immerwährender Frühling“.

Wing Tzun wurde innerhalb der Familie und an engste Vertraute von Generation zu Generation im Geheimen weitergegeben.

Der bis heute angesehenste Wing Tzun-Großmeister Yip Man brachte die Kampfkunst in den 50er Jahren erstmals von China nach Hong Kong und machte sie der Öffentlichkeit zugänglich. Sein wohl bekanntester Schüler war Bruce Lee.

Seit dem Tode Yip Mans 1972 verbreitet sich das Wing Tzun-System in der ganzen Welt.

Das in unseren Fachschulen für Selbstverteidigung gelehrte Wing Tzun leitet sich von Yip Man’s letztem Meisterschüler, Großmeister Leung Ting ab.